Arie Katzenstein
(23. November 1937 – 10. Februar 1970)

Arie Katzenstein wurde am 23. November 1937 in Haifa geboren. Sein Vater Heinz Katzenstein hatte sich 1933 als Jugendlicher aus Deutschland vor der NS-Verfolgung nach Palästina gerettet.
Mit München verband Arie Katzenstein viel: Hier hatte er seit Frühjahr 1959 zunächst Tierheilkunde, später Hoch- und Tiefbauingenieurwesen studiert. Seine Frau Bilha, die er 1961 in Haifa heiratete, arbeitete während dieser Zeit als Lehrerin an der Landestaubstummenanstalt. In München wurde 1964 ihr erstes Kind, die Tochter Miki, geboren. Zuletzt lebte die kleine Familie in der Tengstraße. In der Nachbarschaft und an der Universität verbanden sie enge Freundschaften. Gerne besuchte Arie Fußballspiele im Grünwalder Stadion. Im Oktober 1966 kehrten die Katzensteins nach Israel zurück, wo die Kinder Tami und Ofer auf die Welt kamen. In Haifa etablierte sich Arie erfolgreich als Unternehmer.
Den Flug nach London, den Arie Katzenstein am 10. Februar 1970 zusammen mit seinem Vater Heinz antrat, unternahmen die beiden aus geschäftlichen Gründen. Als bei der Zwischenlandung in München im Transitraum des Flughafens München-Riem die Gewalt des palästinensischen Terrorkommandos eskalierte, warteten beide bereits im Zubringerbus auf die Rückkehr zum Flugzeug. Als ein Attentäter eine Handgranate in den Bus warf, erkannte Arie Katzenstein die Gefahr, wurde lebensgefährlich verletzt und starb noch im Bus. Anderen Passagier*innen rettete er damit das Leben.
Bei der Trauerfeier am 18. Februar 1970 für die Opfer des Brandanschlags auf das jüdische Gemeindezentrum in der Reichenbachstraße 27 wurde in München auch seiner gedacht. Arie Katzenstein ist in Haifa begraben.
