Schauplatz München

Grafik zum Thema "Schauplatz München". Die Grafik zeigt eine Stadtkarte Münchens in Schwarzweiß, in der die unterschiedlichen Stadtteile gekennzeichnet sind. Auf der Karte sind mit Pfeilen drei Standorte markiert. Neben den Pfeilen stehen blaue Felder, die das Datum der Anschläge und die Geschehnisse an diesem Tag benennen.
Schwarzweißfotografie eines ausgebrannten Hubschraubers, der auf einem Flugplatz steht. Auf dem Heck des Hubschraubers steht "Bundesgrenzschutz". Das Areal um den Hubschrauber ist mit Absperrband abgesperrt, einige Personen stehen um den Hubschrauber herum. Im Hintergrund sind Flugplatzgebäude zu sehen, ein Gebäude ist mit dem Namen des Flugplatzes "Fürstenfeldbruck" überschrieben.
Zerstörter Hubschrauber des Bundesgrenzschutzes auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck, September 1972, © dpa/Süddeutsche Zeitung Photo

Der heute bekannteste internationale Terrorakt in München ereignete sich während der Olympischen Spiele 1972. Die bis dahin „heiteren Spiele“ wurden am 5. September gewaltsam vom Olympia-Attentat überschattet. Ein palästinensisches Terrorkommando nahm Sportler der israelischen Olympiamannschaft der Männer als Geiseln. Bei einem unprofessionell vorbereiteten Befreiungsversuch ermordeten die Kommandomitglieder alle Geiseln; ein Polizeibeamter wurde erschossen.

Schon zwei Jahre zuvor, im Februar 1970, war München Schauplatz von internationalem Terrorismus und antisemitischer Gewalt. Innerhalb weniger Tage hatten zwei palästinensische Kommandos versucht, in München-Riem israelische Flugzeuge in ihre Gewalt zu bringen. Bei dem Anschlag vom 10. Februar wurde der Passagier Arie Katzenstein ermordet.

Bis heute ungeklärt ist die Täterschaft für einen Brandanschlag auf das Jüdische Gemeindezentrum in der Münchner Reichenbachstraße; hier kamen am 13. Februar 1970 sieben Menschen, überwiegend Holocaust-Überlebende, ums Leben.

In zwei weiteren Fällen führen Spuren nach München: Durch Paketbomben wurde am 21. Februar 1970 eine österreichische Maschine zur Notlandung gezwungen und eine Maschine der Swiss Air zum Absturz gebracht. 47 Menschen kamen dabei um.

War der Überfall auf die israelische Olympiamannschaft in München eine Katastrophe mit Ansage? Hätten Politik und Sicherheitsbehörden im Wissen um die Vorfälle vom Februar 1970 das Gefahrenpotential für das als „heitere Spiele“ konzipierte internationale Großereignis nicht erkennen und ein angepasstes Sicherheitskonzept realisieren müssen? Räumlich und in der Art der Durchführung hängen die Gewalttaten vom Februar 1970 und vom September 1972 zusammen. Ob es direkte Bezüge gibt, gilt es noch zu erforschen. 

Schwarzweißfotografie einer Trauerfeier, die in einem Innenraum abgehalten wird. In der Bildmitte sieht man acht Särge, die in zwei Viererreihen nebeneinander aufgestellt sind. Sie Särge sind mit schwarzen Tüchern bedeckt. Um die Särge herum sitzen und stehen viele Menschen in mehreren Reihen hintereinander. Die Trauernden tragen dunkle Kleidung, die Männer tragen Kopfbedeckungen, ebenso viele der Frauen.
Trauerfeier für die sieben ermordeten Bewohner*innen des Wohnheims in der Reichenbachstraße 27 und für Arie Katzenstein in München, Februar 1970, © ullstein bild – dpa

Terroranschläge in München

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